Warum habe ich mich entschieden, für das Gemeindepräsidium zu kandidieren?

Der Ursprung meines Entscheids war emotional getrieben: Je näher die Frist für das Einreichen der Wahlvorschläge kam, desto mehr bahnte sich eine stille Wahl eines SVP-Vertreters an. Dies nach zwölf Jahren SVP-Präsidentschaft und einer stillen Wahl bereits vor vier Jahren. Mich hat das gestört. Ich spürte immer stärker das Bedürfnis, den Aarberger*innen eine Alternative, eine Wahlmöglichkeit zur Verfügung zu stellen. 

Dann hat sich der Kopf eingeschaltet und ganz viele Fragen gestellt: 

  • Bist du denn geeignet dafür?
  • Macht das für die GRÜNEN Sinn?
  • Bist du nah genug an den Themen von Aarberg dran?
  • Ist das eine Fantasie von dir oder haben andere dieses Bedürfnis auch?
  • Kannst du das neben Familie und Beruf einrichten?

Ich habe ChatGPT gefragt, was die fünf wichtigsten Eigenschaften eines Gemeindepräsidenten oder einer Gemeindepräsidentin sind. Die Antwort lautete: Führungskompetenz, Kommunikationsfähigkeit, Integrität, Nähe zu den Bürger*innen und Nachhaltigkeit.

Ich fand viele Übereinstimmungen meines Profils mit diesen Anforderungen: Ich war CEO und Finanzverantwortlicher eines KMU, 2018 Mitbegründer und seither Präsident der GRÜNEN Aarberg, mehrere Jahre im Vorstand der GRÜNEN Seeland/Biel und berate heute als Organisationsentwickler andere Unternehmen in Transformationen. Mir liegt eine transparente, aber auch präzise Kommunikation sehr am Herzen. Für meine Ruhe, Integrität und Ehrlichkeit habe ich immer wieder positive Feedbacks erhalten. Nachhaltigkeit ist einer meiner Grundwerte, nicht nur ökologisch, sondern auch sozial und ökonomisch/finanziell. Meine kreative Ader, sowie meine Leidenschaft für Aarberg, kommen in meinem Beitrag «Vo Aarberg bis Zuckerstadt» zum Schreibwettbewerb Aarberg800 gut zum Ausdruck.

Nach diesen Überlegungen wurde mir klar, dass es beim Präsidium darum geht, eine «Person mit einem passenden Profil» im Amt zu haben und nicht «eine Person aus der richtigen Partei». Ein Gemeindepräsidium dient dem Wohl von Aarberg und nicht dem Wohl seiner Partei. Die Finnen haben hier ein Modell, das mich immer wieder inspiriert: es ist üblich, dass der gewählte Präsident bei Amtsantritt aus seiner Partei austritt, um dem Land politisch neutral dienen zu können. Ich finde diese Regelung spannend, sie hat viel Übereinstimmung mit meiner Haltung zu diesem Amt. 

Danach habe ich mich mit meinem Bezug zu den Themen in Aarberg auseinandergesetzt: Als Präsident der GRÜNEN Aarberg habe ich mich regelmässig mit unserem Gemeinderat und unseren Kommissionsmitgliedern ausgetauscht und ihnen wo nötig den Rücken gestärkt. Dadurch habe ich viel über die laufenden Geschäfte und den Betrieb in der Verwaltung mitbekommen. Ich habe mich immer wieder in Mitwirkungen eingebracht und die Begleitgruppe «Verkehr und Mobilität» initiiert. Damit wurden verschiedene Impulse eingebracht, die auch umgesetzt wurden. Als Vater von drei Kindern bekomme ich hautnah mit, wie unsere Schule funktioniert und was für Bedürfnisse Kinder und Jugendliche haben. Als ÖV- und Velofahrer kenne ich die Herausforderungen im Verkehr gut. Das Thema Energie beschäftigt mich bereits seit langem auch beruflich. Bei all diesen Überlegungen wurde mir klar, dass ich mich in unterschiedlichsten Themen immer wieder mit der Gemeinde Aarberg auseinandersetze.

Nachdem ich dies alles für mich eingeordnet hatte, habe ich mit verschiedenen Menschen in Aarberg gesprochen und Feedback eingeholt. Dabei habe ich deutlich gespürt, dass es anderen gleich geht und dieses Thema nicht nur bei mir Emotionen auslöst. Auch andere wünschen sich eine echte Wahl um das Gemeindepräsidium. Es handelt sich um ein reales Bedürfnis der Bevölkerung und nicht nur um meine persönliche Wahrnehmung.

Mit all diesen Überlegungen erhielt ich ein klares Bild, in welchem Herz und Kopf übereinstimmten. Den finalen Entscheid habe ich schliesslich gemeinsam mit meiner Familie gefällt, welche meine Kandidatur unterstützt. Mein Arbeitgeber kennt die Ausgangslage und ist offen für was auch immer dabei herauskommt.

Jetzt ist die Kandidatur lanciert und ich bin gespannt darauf, was passiert. Es ist uns jedenfalls einmal mehr gelungen, «frischen Wind» in die Aarberger Politik zu bringen.

Ich freue mich auf spannende Wochen bis am 27. Oktober und lade dich ein, dich mit den Wahlen auseinanderzusetzen und eine bewusste Entscheidung für Aarberg zu treffen! Nutze unsere verschiedenen Wahl-Veranstaltungen, um dir selbst ein Bild von mir und unseren anderen Kandidierenden zu machen.